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Messie Haushalt von der Rümpelmannschaft entrümpeln lassen

In Tipps & Tricks von Marius Baumfalk

Das Messie-Syndrom:
5 Fragen und Antworten rund um den Zwang zum Horten

Seit einigen Jahren schon ist das Messie-Syndrom zum Glück für die davon Betroffenen kein Tabuthema mehr. Zeitschriften berichten in einfühlsamen Reportagen darüber, Bücher über das Messie-Syndrom finden großen Absatz, sogar TV-Sender nehmen sich in eigenen Formaten dieser seelischen Störung und ihrer verschiedenen Erscheinungsformen an. Trotz umfangreicher Information bleiben viele Fragen dabei aber meist ungeklärt.

Zum Beispiel die, woran man eigentlich einen Messie erkennt. Woher sein Zwang zum Horten kommt, und wie man einem Messie helfen kann. In unserem Beitrag haben wir Ihnen die wichtigsten Fakten rund um das Messie-Syndrom in der Form von fünf einfachen Fragen und fünf ausführlichen Antworten zusammengestellt.

Das Messie-Syndrom: Was ist das überhaupt?

Der Begriff Messie-Syndrom leitet sich ab vom englischen Wort Mess. Mess bezeichnet Durcheinander und Chaos, aber auch stressige Situationen bzw. ganz allgemein Unbill und Ärger. In Deutschland – wo nach aktuellen Schätzungen etwa 1,8 Millionen Messies leben – ist die Bezeichnung Messie-Syndrom wegen ihrer durchweg negativen Beiklänge teilweise umstritten. Sie hat sich hierzulande aber weitgehend durchgesetzt, vielfach sprechen auch die Betroffenen selbst von sich als Messies.

Im englischen Sprachraum, aus dem der Begriff eigentlich stammt, bezeichnet man das Messie-Syndrom unter Medizinern und Psychologen jedoch grundsätzlich nicht mehr so. Dort heißt das Messie-Syndrom heute “Compulsive Hoarding” – zwanghaftes Horten.

Womit wir auch schon beim wichtigsten Symptom des Messie-Syndroms wären: dem Zwang, im eigenen Zuhause Dinge zu horten. Und zwar Dinge von für die allermeisten Menschen sehr geringem Wert. Das können zum Beispiel leere Flaschen, Joghurtbecher und Wurstverpackungen sein. Oder Supermarktbeilagen und billige Wochenzeitungen. Aber auch alte Eisenwaren oder ausgediente Büroartikel und Computerteile oder verschlissene Möbel.

Manche Messies horten wahllos so gut wie alles, was ihnen ins Haus kommt, und schmeißen nach Möglichkeit gar nichts weg, keine Verpackung, kein Blatt Papier. Andere haben sich auf bestimmte Gegenstände spezialisiert. Die extremste Ausprägung der Störung ist das Vermüllungs-Syndrom. Davon spricht man, wenn zusätzlich zum Zwang des Hortens die komplette Verwahrlosung des Haushalts eintritt.

Neben dem Horten gibt es noch weitere Symptome, die für ein Messie-Syndrom sprechen können:

– Viele Betroffene neigen zu Unzuverlässigkeit, sind oft unpünktlich oder schaffen es nur unter größten Anstrengungen, Termine halbwegs einzuhalten. Auch organisatorische und offizielle Aufgaben stellen sie vor große Herausforderungen, sie ignorieren über längere Zeit eingehende Postsachen, versäumen Fristen etc.

– Messies leiden zudem in vielen Fällen unter einer schubweise eintretenden Störung der Entscheidungsfähigkeit sowohl in wichtigen als auch in alltäglichen Belangen. Sie sind deshalb mitunter unentschlossen bis zur Verzweiflung über völlig triviale Fragen wie der, ob sie zuerst ihr Gesicht waschen oder ihre Zähne putzen sollen.

– Das Sozialleben aller Messies ist durch die Unmöglichkeit, Gäste in der eigenen Wohnung zu empfangen, in einem wichtigen Punkt eingeschränkt. Viele leben deshalb sehr zurückgezogen und empfinden eine starke Scham. Nicht wenige entwickeln eine allgemeine Furcht vor der Außenwelt und zeigen im Kontakt mit anderen Menschen Verhaltensauffälligkeiten. Es gibt jedoch auf der anderen Seite auch zahlreiche hochfunktionale Messies, die am Arbeitsplatz und in ihrem Sozialleben anerkannte Größen sind und denen man ihre Störung nicht anmerkt, weil sie zum Beispiel immer gut gekleidet und sehr gepflegt auftreten.

Wie entsteht diese Störung und was kann sie auslösen?

Ganz global betrachtet gehört das Messie-Syndrom zur Kategorie der Zwangsspektrums-Störungen. Schaut man etwas weiter unter die Oberfläche, gibt es zwei grundsätzliche Perspektiven, aus denen Psychologen und Mediziner das Messie-Syndrom betrachten:

– als Desorganisationsproblem, das heißt vornehmlich als Unfähigkeit, sich selbst, seine Zeit und sein Lebensumfeld zu strukturieren

– als Wertbeimessungsstörung, das heißt vornehmlich als Unfähigkeit, Gegenstände und Sachverhalte im Hinblick auf ihren Wert beurteilen und entsprechend priorisiert behandeln zu können.

Abhängig vom Blickwinkel differiert denn auch die Antwort auf die Frage nach dem Entstehen des Messie-Syndroms. Wobei die glasklare Zuordnung zu einer konkreten Ursache wie bei den meisten psychischen Störungen ohnehin schwierig ist. Neuere Untersuchungen legen nahe, dass zum Beispiel Stressphasen wie längere Finanznot und Arbeitslosigkeit oder traumatische Schlüsselmomente wie eine Scheidung, der Tod einer geliebten Bezugsperson oder eine unfreiwillige Wohnungsaufgabe mit Umzug in ein neues, ungeliebtes Domizil die Entwicklung eines Messie-Syndroms begünstigen können.

Woran erkenne ich eigentlich einen Messie?

Sofern Sie kein professionell mit dem Messie-Syndrom befasster Experte sind, erkennen Sie einen Menschen mit Messie-Syndrom zunächst einmal eigentlich nur dann, wenn Sie die Person recht gut kennen. Denn wie oben bereits anklang, äußert sich das Störungsbild für Andere nicht immer auffällig. Es wäre also falsch zu glauben, jeder Messie sei ungepflegt, scheu und introvertiert. Im Grunde gibt es nur ein Signal, das einen möglichen Messie anzeigen kann: Die Person lässt Sie auch nach längerer Bekanntschaft oder gar Freundschaft partout nicht in die eigene Wohnung, lädt Sie nie zu sich ein, erfindet Ausflüchte, wenn Sie spontan doch einmal vorbeikommen möchten - blockiert also konsequent den Zugang zu ihrem Habitat und hält das auch mit allen anderen Ihnen gemeinsam bekannten Personen so. In diesem Fall könnten Sie es tatsächlich mit einem Messie zu tun haben. Genauso gut könnte es sich natürlich ergeben, dass es ganz andere Gründe für die Verschlossenheit gibt.

Wirklich Gewissheit haben Sie erst, wenn der Betroffene es Ihnen erzählt, sich Ihnen auf Ihr Zureden hin anvertraut. Oder Sie die Wohnung eines Betroffenen sehen. Da gibt es dann allerdings auch für den Laien keinen Zweifel mehr, und es ist völlig klar: Der Mensch, der hier lebt, braucht Hilfe.

Wie kann ich Betroffenen helfen?

Für viele Messies ist die Vorstellung, Hilfe zu bekommen, ein echter, ja, der größte Horror. Denn Messies stehen unter einem enormen psychischen Druck. Sie wissen, dass sie eine Störung entwickelt haben. Investieren aber einen beträchtlichen Teil ihrer Lebensenergie in das Bemühen, eben diesen Umstand zu verbergen. Gleichzeitig haben sie erhebliche Schwierigkeiten mit der Vorstellung, sich von ihren Dingen, ihrem Hort, trennen zu müssen. Sie hängen nicht selten der Idee nach, das alles eigentlich in Ordnung bringen, in den Griff kriegen, sortieren, reinigen und behalten zu können. Sie müssten nur irgendwann endlich einmal richtig aufräumen und einen Großputz machen. Was natürlich eine Illusion ist.

Wenn Sie jemandem helfen möchten, der unter dem Messie-Syndrom leidet, sollten Sie sich drüber klar sein, dass Sie so etwas wie ein psychischer Ersthelfer sein müssen. Sie können denjenigen betreuen, ihm gut zureden, ihn unterstützen. Aber Sie können ihm nicht effektiv helfen, auch nicht dabei, mit seinem häuslichen Chaos fertigzuwerden. Messies brauchen medizinische, psychologische und sozialtherapeutische Betreuung. Und sie brauchen - ganz praktisch - echte Experten für Entrümpelung.

Als psychischer Ersthelfer beim Messie-Syndrom können Sie sich an den folgenden drei Schritten orientieren:

a) Das Problem offen ansprechen und dem Betroffenen versichern, dass kein Grund zur Scham besteht. Nicht drängen, sondern Gesprächsbereitschaft signalisieren. Auf keinen Fall konfrontativ sein oder gar Einlass in die Wohnung erzwingen, damit können Sie beim Betroffenen eine Panikattacke auslösen.

b) Ärztliche bzw. therapeutische Hilfe mit dem Betroffenen verabreden, diese organisieren und sicherstellen, dass er erste Termine auch wahrnimmt.

c) Hilfe bei der Organisation, wie etwa Sichtung von Unterlagen, Beauftragung einer seriösen Entrümpelungsfirma, Einstellen einer Zugehfrau etc.

Wie alle Menschen, die eine Störung oder eine Krankheit verheimlichen, sind Messies nicht sehr leicht zugänglich im Hinblick darauf und verstehen sich gut darin, geschickt auszuweichen. Aber sofern man beharrlich und behutsam bleibt, nehmen sie die Hilfe zum größten Teil nach einiger Zeit dankbar an, auch wenn es sie große Überwindung kostet.

Woher kommt der Zwang zum Horten?

Wie es oben beim Punkt “Wie erkenne ich einen Messie?” schon anklang – das Störungsbild ist vielfältig. Ähnlich vielfältig sind auch die Ansätze, sich den Zwang zum häuslichen Horten von Dingen ohne Wert zu erklären, den Menschen mit einem Messie-Syndrom durchweg zeigen. So interpretiert der klassische analytische Ansatz diesen Zwang unter anderem als Ausdruck tiefer Verlustängste und als eine Form von Bindungsunfähigkeit. Ebenfalls geläufig ist aus diesem Bereich die Hypothese, es dokumentiere sich im Messie-Syndrom das seelische Bedürfnis, innere Löcher durch das Sammeln von Gegenständen zu stopfen.

Das Messie-Syndrom geht häufig mit anderen psychischen Störungs- und Krankheitsbildern einher, die offenbar seine Entstehung begünstigen können. Zu nennen wären hier etwa die Depression oder die Lern- und Entwicklungsstörung ADHS. Gemäß neuerer Forschungserkenntnisse weist das Messie-Syndrom jedoch nicht nur die Merkmale eines seelisch bedingten Zwangs, sondern darüber hinaus die einer Sucht auf. Der Zwang zum Horten ist für Messies also tragischerweise Thrill und Bürde zugleich.

Sie haben noch weitere Fragen? Die Rümpelmannschaft steht Ihnen zur Seite!

Menschen, die unter dem Messie-Syndrom leiden, lernen im Rahmen einer konsequenten Therapie loszulassen. Sobald dieser Zeitpunkt gekommen ist, ist die Rümpelmannschaft als kompetenter Dienstleister rund um Entrümpelung und Haushaltsauflösung gerne zur Stelle. Wir haben uns auf von Messies bewohnte Wohnungen und Häuser spezialisiert und gehen sowohl mit der nötigen Energie als auch mit dem angebrachten Fingerspitzengefühl vor. Zudem beraten wir Sie einfühlsam, wenn es um Fragen wie Erhalt, Lagerung und Weiterverkauf tatsächlicher Wertgüter oder persönlicher Stücke von ideellem Wert geht. Bitte sprechen Sie uns bei Bedarf jederzeit an. Wir sind gerne für Sie da.

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Die Rümpelmannschaft möchte darauf aufmerksam machen, dass wir bei eventuell auftretenden Gesundheitsschäden sowie Sachschäden, die auf Grund unseres Beitrags entstanden sind, keinerlei Rechtsansprüche abgeleitet werden können.

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